Liebe Viola, auch von mir einige Gedanken, nur so:
Als aus welchem Grund auch immer (
Karl : Auf die Frage: warum diese Welt? Gibt es nur eine Antwort: warum nicht?), also: aus welchem Grund auch immer sich aus dem göttlichen Urgrund, der weiter ist als alle Universen und tiefer als der schönste Waldsee, eine Schöpferidee aufmachte, sich selbst zu erfahren, werden wir nie verstehen können. Diese Schöpferidee beginnt im ICH und dann das BIN und dann das DIES und DAS, Abermillionen diesse und dasse und Du und ich auch der FloriandieHelikederGolffahrerdassterbendeKind, wir alle jeder und jedes ein einzelnes kleines ich.
Da kann uns noch so viel Wissen zufließen (und wenn es das soll, dann ist es auch gut und wird seinen Grund haben!), es wird immer nur subjektives und damit begrenztes Wissen bleiben. Denn unser Denken ist gebunden an den Verstand, der eine Wirkung ist eines Ichs, das davon lebt, sich seiner Grenzen zu versichern. Das nennen wir Ego. Und auch, dass es das Ego gibt, ist im Plan dieser Welt, sie ist ein einziges großes göttliches Ego.
Wir reagieren auf Flutwellen und Briefe im Forum genauso, wie wir die Welt verstehen. Da gibt es keine Falsch und kein Richtig. Darum sind und bleiben Fragen und Antworten Selbstgespräche, mit denen wir einander immer bereichern. Es ist hier in der Tat eine Frage der Ebene, das zu verstehen.
Und ich stelle mir vor, dass Florian mir durchaus bestätigen wird, dass auch das viele Wissen nicht hilft gegen Schmerz, gegen Sehnsucht, gegen Hilflosigkeit. Denn wir sind Menschen und können nicht Wissen gegen unsere Subjektivität verwenden, sondern irgendwann machen wir die befreiende Erfahrung, dass gerade unsere Subjektivität uns in wortwörtlich erleichterndes Bewußtsein führt.
Und das ist Leben: Auch wenn wir um die vielen Ebenen unserer Bewusstseinskräfte wissen, da braucht doch nur einer im richtigen Moment die Augenbraue zu heben, mal abgesehen von anderen Zumutungen, die immer das größte Ausmaß erreichen, wenn wir die Kreuzigungen unserer Kinder tragen müssen.
Und da finden wir dann
Gott nicht im Wissen, sondern in der Hingabe an die Untröstlichkeit und auch die Mörderwut und der Aufgabe eines jeden Kampfes dagegen. Demut im besten Sinne heißt ja sagen zu der absoluten Ohnmacht.
Karl sagt: Mitgefühl und Liebe im menschlichen Sinn: alles peanuts. Denn kein Mensch kann das unermessliche Leid dieser Welt ertragen. Und drum wird er immer wieder sein Bollwerk errichten zwischen sich und dem Schmerz. Erst in der totalen Auflösung seiner selbst an das SELBST kommt die Liebesumarmung an alles, was es gibt.
Der Weg dahin ist und bleibt Selbstbegegnung zum Sichliebenlernen, denn wenn etwas wahr ist, dann: Die ganze Welt ist mein Spiegel!
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Meike Lalowski
[This message has been edited by Meike Lalowski (edited 18 January 2005).]