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Alt 31.01.2003, 11:22   #2
Katharina
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Katharina
Lächeln

Liebe Marena,
Du stehst mit Deinen Gefühlen und Deiner Erfahrung wirklich nicht alleine dar. Ich will Dir gerne meine Geschichte(n) erzählen:
Vor zwei Jahren war ich in Australien und habe dort einen Mann kennen gelernt, mit dem ich ähnliches erlebt habe, wie Du in Deinem Beitrag schilderst. Die vier Wochen mit diesem Mann waren wirklich mit die schönsten meines Lebens. Wir hatten so einen intensiven Austausch und durch ihn habe ich so viele neue Impulse für mein Leben bekommen. Dennoch war relativ klar, dass aus uns kein Paar werden wird. Noch bis vor kurzem habe ich gehofft, dass sich alles eine Tages irgendwie auf wundersame Weise zum Guten ändern wird. Trotzdem ging das Leben irgendwie weiter und es gab Zeiten, in denen er mir nicht so sehr fehlt hat. Vor drei Wochen bin ich nun nach Gomera gefahren und was musste passieren ??? Ich habe mich verliebt! In einen Mann der auf dieser Insel lebt. Ich habe in meinem Leben noch nie so eine Seelenverwandtschaft erlebt wie bei diesem Mann. Es war ein Nach-Hause-Kommen. Endlich da sein. Endlich erkannt werden. Und wie ging es weiter ? Wir hatten nur zwei Tage miteinander, weil er die Insel verlassen hat, um in den Urlaub zu fahren. Ich war furchtbar unglücklich ! So ein Verlustschmerz ! Ich dachte, ich könne es nicht aushalten. Er war mir so nah und auf einmal fühlte ich mich so unglaublich einsam. Ebenso so schnell wie er in mein Leben getreten ist, ist er auch aus diesem herausgetreten. Langsam fing ich an, über die Begegnung nachzudenken. Ich entdeckte, dass es Parallelen zu der Geschichte in Australien gibt. Ich fragte mich: "Warum nur ? Warum nur muss das immer mir passieren ?". Da war ich noch recht trotzig. Nach einer Weile fragte ich mich: "Warum passiert mir das schon wieder ?". Ich glaube, dass ich von meinem Leben / Schicksal (wie auch immer man es nennen mag) die gleiche Lektion sozusagen noch einmal "präsentiert" bekommen habe. Und nun komme ich zum LOSLASSEN, das Du eingangs in Deinem Beitrag erwähntest. Das erste mal, bei der Australien-Geschichte, habe ich nicht losgelassen. Dadurch habe ich mich in einer surreale SMS-Fernbeziehung verstrickt und bin unglücklich geworden. Nun habe ich eine zweite Chance bekommen, etwas zu lernen. Das LOSLASSEN. Es fiel mir anfangs sehr schwer, weil das Gefühl des Alleinseins, des Getrenntseins so furchtbar weh getan hat. Eines Nachmittags hatte ich während des Aufwachens aus einem schönen Mittagsschlaf eine Art Vision. Ich sah mich auf einem Weg gehen, der mein Lebensweg ist. Am Rande meines Weges standen zwei Bäume, in deren Schatten ich mich ausruhen / erholen konnte und die mir quasi wie Wegweiser den weiteren Weg aufzeigten. Mehr nicht. Sie waren Wegweiser ! Als ich dann richtig aufgewacht bin, war ich sehr glücklich. Ich wusste nun, was es mit diesen unglaublich schönen Begegnungen mit diesen tollen Männern auf sich hatte. Sie haben mein Leben bereichert, sie haben mir so viel geschenkt, doch sie waren halt "nur" Wegweiser, keine Weggefährten. Von diesem Augenblick an konnte ich sie loslassen. Ich wurde mir des Wunders bewusst. Was für ein Geschenk, diesen Männern in einer solchen Intensität zu begegnen ! Nach einer Weile habe das Gefühl des Getrenntseins überwunden und meine Mitte wieder gefunden. Und nun ? Nun bin ich glücklich, dass ich diese Begegnungen hatte, schöpfe noch immer Energie aus ihnen, erinnere mich gerne daran und bin gespannt, wer als nächstes meinen Lebensweg kreuzen wird. Ein Wegweiser oder ein Weggefährte ?
Einen lieben Gruß von Katharina


[This message has been edited by Katharina (edited 31 January 2003).]
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