Wie schön, lieber Michael, wieder von Dir zu lesen – nach wie vor ein sprudelnder Quell!
Ja, der Minnesang. Wahrlich komplex, diese beiden Flaschen, ich spinne den Gedanken der heilenden Selbstliebe weiter: RH und MM steigern sich zu einer Troubadourliebe – rot wird zu violett. Zu dem menschlichen Liebesspiel geboren aus einer komplementären Spannung (rot und grün ergeben klares Licht) gesellt sich noch die Elternschaft. Violett ist eine Vermählung. Mann und Frau sind in ihrer Begegnung fruchtbar. Andere Ebene: Mutter Erde und Vater Himmel werden Eltern (Violett) für das Menschenkind (Gelb).
Das ist Verantwortung. Erwachsene (!) Verantwortung. Und in der Tat: eine Gleichwertigkeit und damit dann auch ein beglückendes Zusammenspiel aller dieser Aspekte Frau – Kind – Mann – Eltern ist das große gemeinsame Ziel, dem wir viel entgegengestellt haben und es immer noch tun.
Die Sehnsucht nach dem Minnesang ist dieser Welt und uns immanent. Ich bin auch ganz sicher, dass sie der rote Faden ist, den wir in allen Menschheitserfahrungen finden können. Offensichtlicher männlicher Machtmissbrauch erzwingt versteckten weiblichen Machtmissbrauch – das Kind wird mords-erfindungsreich, und alles geht auch umgekehrt. Macht als Antwort auf Angst ist immer Krieg.
Die minnigliche Antwort, die unser Herz heilt, liegt in den Troubadourflaschen: Ermächtigen wir uns aus Liebe, uns selbst und auch gegenseitig – gestalten wir in uns die heile Familie. Heilig eben.
Liebe Marita, ich hoffe, wir haben uns mit unseren Ausflügen nicht zu weit von Dir entfernt – auf jeden Fall danke für die anregende Frage! Lieben Gruß
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Meike Lalowski
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